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Partnerschaft des Landkreises

Erstellt von Joachim Berchtold |

Kooperation im Abfallmanagement mit San Juan Comalapa, Guatemala.

Der Landkreis Göttingen und die Stadt San Juan Comalapa, Guatemala, pflegen seit 2013 eine Partnerschaft. Seit 2018 werden die Beziehungen zwischen den beiden Verwaltungen enger. 

Ein Delegationsbesuch aus der Partnerstadt, unterstützt vom Botschafter der Republik Guatemala in Berlin, markierte den Auftakt einer Zusammenarbeit im Bereich Abfallmanagement.

Während eines Gegenbesuches des Landkreis-Koordinators für kommunale Entwicklungspolitik im selben Jahr wurden verschiedene Ansätze für eine Zusammenarbeit entwickelt, an denen seither mit fachlicher Unterstützung des Fachbereichs Abfallwirtschaft des Landkreises gearbeitet wird. 

Ein erstes gemeinsames Projekt wurde 2019 umgesetzt, als Schüler*innen an insgesamt acht Schulen in Comalapa in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wiederverwertbare Taschen aus Jute herstellten und sich dabei mit verschiedenen Themen aus den Bereichen Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit auseinandersetzten. Die Taschen wurden an Akteur*innen aus Stadtverwaltung, Politik und Gesellschaft verteilt, was Anlass war, über die bestehenden Probleme mit Abfällen ins Gespräch zu kommen.

Ende 2019 gründete sich dann ein Runder Tisch, an dem Vertreter*innen aller gesellschaftlichen Sektoren teilnehmen, um langfristige, strukturelle Verbesserungen des örtlichen Abfalmanagements zu erreichen. Der Landkreis steht mit diesem Runden Tisch in engem Austausch. 

Für 2020 wurde ein Förderprojekt beantragt und bewilligt, das aber aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte wie geplant: Anstatt mit einer Delegation von Vertreter*innen der Kreistagsfraktionen von Bündnis 90/Grüne, SPD und CDU sowie Expert*innen des Fachbereichs Abfallwirtschaft zum internationalen Fachaustausch die Partnerstadt zu besuchen, mussten die geplanten Konferenzen online stattfinden. Trotz Sprachbarrieren gelang es, dass sich die Teilnehmenden beider Seiten fachlich zu weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit austauschten. 

Alle Beteiligten hoffen darauf, dass die Pandemie es in nicht allzu ferner Zukunft zulässt, den Austausch auf einer direkteren Ebene fortführen zu können. Es gibt auf beiden Seiten viel zu tun und voneinander zu lernen - wenn eine Transformation zu nachhaltigeren Lebensweisen gelingen soll, so ist  es ratsam, die globale Dimension verschiedener Themen wie eben Abfallwirtschaft nicht außer Acht zu lassen. 

Unsere Partnerstadt erlebt aufgrund der Corona-Pandemie sehr schwierige Zeiten. Als Ausdruck der Solidarität hat der Kreistag im Juli 2020 eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 5.000 € beschlossen. Von den Geldern wurden Saatgut, Pflanzensetzlinge, Hochbeete und Küken gekauft und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig erhalten diese Gruppen Unterstützung bei der Herstellung von Kompost aus anfallenden organischen Abfällen. Somit soll ein kleiner Beitrag sowohl zur Sicherung von Lebensmittelversorgung als auch zur Förderung nachhaltiger Abfallverwertung geleistet werden.

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